Kürzlich habe ich mich mit meiner Frau über die Smartrow App unterhalten, es ging darum welche Daten angezeigt werden und wie man diese am besten interpretiert. Wir haben die ermittelten Werte verglichen und darüber gesprochen welche Einstellung am Besten wäre. Mir wurde bewusst, dass ich hierüber nur ansatzweise etwas geschrieben hatte, teilweise sind in einzelnen Artikeln Screenshots der Auswertungen.
Die Smartrow Rolle an sich ist ja lediglich ein Gerät um mittels Sensor Daten zu erfassen, die Smartrow App jedoch mindestens genauso relevant für die sinnvolle Nutzung dieser Daten.
In diesem Artikel möchte ich einmal ins Detail gehen, wie die Smartrow App funktioniert, was dort eingestellt werden kann und wie ich die App letztendlich für mein Training nutze.
Manch einer ist von den vielen Funktionen anfangs überfordert. Für das einfachere Verständnis habe ich daher jeweils Screenshots erstellt, dieser Artikel ist dadurch etwas länger als gewöhnlich.
Inhalt
- Software für die Hardware
- Arten des Ruderns
- Anzeige anpassen
- Verfolgerboot
- Workouts
- Insights
- Races
- App Einstellungen
- So nutze ich die Smartrow Daten für mein Rudertraining
- Welche Alternativen gibt es um die Smartrow Daten auszulesen?
- Fazit zur Smartrow App
Software für die Hardware
Der Powermeter mit smarter Konnektivität für das Rudergerät: Hightech-Messung der eigenen Ruderleistung auf Goldstandard-Niveau.
250€ inkl. Versand | Bei Cardiofitness kaufen |
Um die kostenfreie Smartrow App sinnvoll nutzen zu können wird eine Smartrow Rolle benötigt. Diese kann man direkt online kaufen, bspw. hier bei cardiofitness, Kostenpunkt 250€.
Bei dem Waterrower Performance Ergometer ist diese bereits enthalten und wird nicht separat benötigt.
- Wie man die Smartrow Rolle mit dem der App verbindet habe ich in diesem ersten Artikel beschrieben.
- In diesem zweiten Artikel geht es darum, wie man eine Smartrow Rolle in das Rudergerät einbaut oder nachrüstet (muss nicht zwingend ein Waterrower sein).
Und nun zu der Smartrow App und deren Funktionen:
Arten des Ruderns
Es gibt 3 verschiedene „Programme“ um mit Smartrow Daten zu erfassen:
- Just Row (Einfach Rudern)
- Auf Zeit Rudern
- Eine zuvor definierte Strecke rudern
Das Just Row Programm ist super, wenn einfach nur gerudert werden soll, ohne zuvor ein Ziel festzulegen. Ich nutze es gerne, wenn unklar ist wie lange ich trainieren werde.
Die Daten werden gespeichert, ein kleiner Nachteil dieses Programms ist das etwas ungenaue Tracking am Ende des Trainings, da dieses manuell beendet werden muss und nicht automatisch endet. So kann es ggf. ein paar Sekunden geben in denen die Zeit weiterläuft, aber kein Rudern stattfindet.
Bei dem Programm „Distanz“ kann diese in 100m Schritten selber definiert werden. Dadurch werden bspw. Challenges ermöglicht, in denen alle die exakt gleiche Distanz rudern.
Die Rekorde werden automatisch für vordefinierte Strecken gespeichert und angezeigt (100m, 500m, 1000m, 2000m, 5000m, 6000m, 10000m)
In der Zeitvorwahl kann eine beliebige Minutenanzahl eingegeben werden, welche dann als Stoppuhr herunter zählt. Ich nutze dieses Programm gerne, wenn ich weiß dass ich genau 30 oder 45 Minuten rudern möchte.
Anzeige anpassen
Eine der besten Funktionen innerhalb der Smartrow App ist das individuelle Anpassen der Anzeige. Dadurch kann man selber wählen, welche Daten an welcher Stelle während dem Training angezeigt werden. Ich lasse mir bspw. die Durchschnittliche Geschwindigkeit auf 500m links unten anzeigen.
Verfolgerboot
Das Verfolgerboot ist eine Möglichkeit sich selber zu verbessern. Man kann dieses in den Einstellungen an und ausschalten, sichtbar wird es während dem Training dadurch dass alle paar hundert Meter der Unterschied eingeblendet wird. Also ob man für die gleiche Strecke zuvor schneller oder langsamer war.
Einen amüsanten Kommentar aus der Facebook Gruppe möchte ich zum Verfolgerboot hier teilen:
„try not to cut up the guy in the pace boat too badly is all the advice I can give“
It’s funny ‚cause it’s true. Letztendlich rudert man immer gegen sich selber. 🙂
Workouts
Eine Funktion, welche ich bisher noch selten genutzt habe, ist die der Workouts. Ich muss zugeben, dass mich die 3 Programme mit Zeit, Distanz und „Einfach rudern“ bisher gut bedient haben. Trotzdem möchte ich auf diese Funktion einmal näher eingehen:
Es gibt die folgenden 4 Workout Kategorien:
- Beginner
- Intermediate
- Advanced
- Individual
Diese enthalten unterschiedliche Programme, mit dem Bereich „Individual“ ist es möglich selber eigene Programm zu definieren.
Die individuellen Workouts können genauso wie die bisherigen Workouts mit einzelnen Segmenten geplant werden. Ich habe hier einmal ein Beispiel für einen Halbmarathon mit einer Dauer von 21 Minuten erstellt:
Alleine schon eine bestimmte Schlagzahl über eine angegebene Zeit einzuhalten ist eine Herausforderung für sich – zu schnell kommt man dann doch vom Rhythmus ab. Für ein HIIT Training sind diese vor-definieren geführten Workouts jedoch ideal.
Update: Hier gibt es mehr Details zu den Workouts
Insights
Die Insights sind der Bereich, den ich für mein Rudertraining am Meisten nutze und richtig gut gemacht empfinde.
Hier werden alle Daten gesammelt angezeigt und aggregierte Informationen dargestellt, ebenfalls ist es möglich bei den bisherigen Trainingsdaten ins Detail zu gehen.
Die Daten können aggregiert in verschiedenen Zeiteinheiten betrachtet werden: Wöchentlich, Monatlich oder Jährlich. Für diese Daten zahlt man bei Strava eine Premium Mitgliedschaft, in Smartrow sind diese Daten kostenfrei verfügbar.
Ebenfalls ist ein Link zur Onlineplattform smartrow.fit enthalten auf welcher die Daten zu Challenges und Community Daten verfügbar sind.
Ich finde diese Trennung der Datenauswertung ideal. Man kann die Daten zur Onlineplattform hochladen, muss dies jedoch nicht machen.
Races
Mit dem Bereich Rennen bringt Smartrow die Vernetzung innerhalb der Community ins Spiel und dies ist sicherlich eine der Funktionen, die am anspruchsvollsten in der Umsetzung waren. Hier gibt es 4 verschiedene Modi zur Auswahl:
- Daily row
- Match making
- Row with a friend
- Beat my personal best
Bisher habe ich erst tatsächlich erst einmal ein Rennen über die App gemacht, hier ist sicherlich noch Luft nach oben. Eine gute Internetverbindung ist hierfür die Voraussetzung:
Nachdem ein eigenes Rennen für alle Smartrow Benutzer erstellt wurde, wird dies in der Lobby der App angezeigt und in der „Multiplayer“ Ansicht wird auf weitere Teilnehmer gewartet:
Neben dieser individuellen Möglchkeit ein Rennen zu starten, gibt es ebenfalls die Option des „Matchmakers“. Hier überwindet man geschickt verschiedene Zeitzonen rund um die Welt, indem andere Smartrow Benutzer gefunden werden, die ähnliche Zeiten haben. Somit ist ein virtuelles Rennen möglich, ohne dass alle Ruderer gleichzeitig am Rudergerät sind:
Zu den Smartrow Rennen werde ich noch einen separaten Artikel schreiben, wenn ich hier mehr Erfahrungen gesammelt habe.
App Einstellungen
Zu Guter Letzt‘ möchte ich noch auf die Einstellungen der App eingehen, diese rufe ich eher selten auf. Ggf. manchmal um den Brustgurt erneut zu koppeln oder das Pace boat zu aktivieren:
In den Einstellungen kann die Smartrow App mit Strava und Apple Health verbunden werden, das wird einmal gemacht und bleibt anschließend bestehen.
Ebenfalls ist es möglich zu sehen, ob die App mit dem Herzfrequenzmessgerät verbunden ist und mit dem Rudergerät bzw. der Smartrow Rolle.
So nutze ich die Smartrow Daten für mein Rudertraining
Wer sich bisher noch nicht gefragt hat, was es mit den runden „Donuts“ bzw. dem Kreis auf sich hat – die Lösung ist sehr einfach: Hier werden jeweils 100m abgebildet. Wird das oben erwähnte Verfolgerboot aktiviert, so zeigt der innere Kreis ebenfalls dessen Geschwindigkeit auf 100m an. Hier habe ich einmal beispielhaft 3 Screenshots aus einem 5.000m Training, mehr Details dazu bei Strava .
In dem ersten Screenshot sieht man die Herzfrequenz noch im grünen Bereich, die durchschnittliche Geschwindigekit beträgt 2:08 Minuten bei einer Schlagzahl von 24 Schlägen/Minute. Ich bin zu diesem Zeitpunkt 4:12 Minuten gerudert und habe noch 4015m vor mir.
In dem zweiten Screenshot ist die Herzfrequenz bereits im gelben Bereich, ich habe meine durchschnittliche Geschwindigkeit leicht gesteigert und bin nun bei 2:05 Minuten auf 500m, ebenfalls wurde die Schlagfrequenz erhöht und liegt nun bei 26 Schlägen pro Minute. Zu diesem Zeitpunkt bin ich 14:50 Minuten gerudert und habe nun noch 1424m vor mir.
Und nun kurz vor dem Beenden des Trainings bin ich mit der Herzfrequenz im roten Bereich angekommen. Anhand der Kennzahlen 2:04 Minuten auf 500m und der Schlaganzahl von 27 Schlägen pro Minute kann man erkennen, dass ich erneut das Training intensiviert habe. Nach 17:30 Minuten habe ich nun nur noch 751m vor mir – der Schluss-Sprint fängt kurz darauf an.
Insgesamt habe ich für diese 5k eine Zeit von 20:41 Minuten benötigt, etwas höher als mein bisheriger persönlicher Rekord.
Die durchschnittliche Zeit auf 500m ist für mich einer der wichtigsten Indikatoren beim Training – diese Zeit ist für mich relevant, dies ist auch ein Grund wieso diese permanent dargestellt wird.
Die eingesetzt Kraft und die Kraftkurve zeigen mir, ob ich tatsächlich richtig rudere und ausreichend Kraft einsetze um vorwärts zu kommen. Dafür sollte die Kraftkurve möglichst gleichmäßig und ausgeglichen sein. Zur Kraftkurve werde ich noch einen separaten Artikel schreiben.
Fit im Posteingang?
Dir gefällt dieser Artikel? Erhalte wöchentlich noch mehr kostenlose Tipps, Ressourcen und Inspirationen für Deine Fitness direkt in den Posteingang
Welche Alternativen gibt es um die Smartrow Daten auszulesen?
In dem Artikel zu passenden Apps für den Waterrower war ich bereits auf Piroflow eingegangen. Aus meiner Perspektive liegt die Schönheit der Smartrow Rolle nicht nur darin, dass diese einwandfrei funktioniert und belastbare Daten liefert, sondern auch in der Bereitstellung der Smartrow App und dem Smartrow Datenserver.
Gerade aber bei „smarten Geräten“ bin ich sehr vorsichtig, was die Nutzung angeht, denn sollte einmal das Unternehmen hinter den Geräten nicht mehr existieren, so möchte ich möglichst das Gerät weiterverwenden oder zumindest die Chance darauf haben. Es gab schon genügend Beispiele, bei denen das nach einer Unternehmensaufgabe nicht mehr funktioniert hat, schlicht aufgrund eines zu kurz gedachten smarten Prozesses. Das kann bei der Smartrow Rolle nicht passieren, denn hier wird auf ein Bluetooth-Protokoll gesetzt, welches auch ohne Smartrow App ausgelesen werden kann.
Piroflow macht genau das – anstatt die Smartrow App zu nutzen, werden die Daten durch den Sensor an einen Raspberry Pi gesendet.
Fazit zur Smartrow App
Anhand von dem etwas längeren Artikel wird bereits schnell klar, wie umfangreich die Smartrow App ist und welche Funktionen einfach und verständlich kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Wenn ich mir einen modernen Trainingscomputer wünschen könnte, dann bildet Smartrow genau diese Wünsche ab. Klar, Luft nach oben ist immer, und gute Software ist nie zu Ende entwickelt, aber der Funktionsumfang welcher aktuell bereits geboten wird ist aus meiner Perspektive richtig gut.
Die Smartrow App hatte ich mir vor dem Kauf des Waterrowers bereits heruntergeladen und angeschaut – diese war mit ein Grund für den Kauf. Ich kann den gleichen Tipp jedem Interessenten geben. Man kann auch gut ohne Smartrow App rudern, damit macht es jedoch umso mehr Freude. Die Strava Integration ist für mich die Kirsche auf der Torte.
Über die Frequenz der Software Updates hatte ich bereits in diesem Artikel geschrieben, das ist langsam aber stetig. Ich freue mich daher bereits auf das kommende FTMS Update, welches ebenfalls EXR und Kinomap als Integration ermöglicht.
Weitere interessante Artikel
- Whoop Band Test - Meine Erfahrung mit dem Fitnessarmband
- Garmin Forerunner 955 Smartwatch im Test
- Augletics Rudergerät